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Die Knechtung Mecklenburg-Vorpommerns durch den ESK

Bericht von rikman

Ungeheuerliche Ereignisse sollten die Hauptstadt unseres Landes beben lassen: zum einen gab es die Love Parade und zum anderen war eine Special-- featured by onkel angesagt. Sechs wackere Giganten des Eisenschweinkaders machten sich auf den Weg nach Fürstenberg/Havel, um von dort die Mecklenburger Seenplatte samt dazugehörigem Bundesland zu unterwerfen.

Pünktlich um 8.15 Uhr CEST am Ostbahnhof war als Startpunkt für die konspirative Tour verabredet. Husten hielt es wohl nicht allzu lange allein auf dem Bahnsteig aus (war er doch schon fast zwei Stunden mit dem Berliner ÖPNV durch die Gegend geirrt) und ließ um 8.05 Uhr CEST mein Mobiltelefon schellen. Das Schlimme daran war, dass ich erst 7.56 Uhr CEST aufgestanden bin (habe ein bisschen verschlafen). Ich versprach innerhalb von fünf Minuten bei ihm auf dem Bahnsteig zu sein. Ich schaffte es nicht ganz – er rief ein zweites Mal an. Das hörte ich aber nicht, denn ich war schon unterwegs. Auf dem Bahnsteig angekommen, sah ich Felgenfee und Husten schon sehnsüchtigst warten. Vom Leader dieser Tour – jockel, und vom Ehrengast – onkel, war weit und breit gar nichts zu sehen. Kurzes shake-hands gemacht und dann kam auch jockel schon angetobt. Er fluchte mal wieder über die Fahrkartenautomaten der Bahn, welche die Gültigkeit seiner EC-Karte in Frage stellten. Ich übernahm mal wieder Verantwortung, und besorgte die notwendigen Tickets. Zwischenzeitlich machte man sich Sorgen um onkel, es wurde gemutmaßt, dass er sich nicht zurechtfinden würde in einem Bahnhof mit immerhin elf Gleisen. Er kommt immerhin aus dem beschaulichen Göttingen. Kurzerhand ließ der ESK ihn über die Bahnhofs-Lautsprecher ausrufen: „Onkel aus Göttingen bitte zum Bahnsteig 6“. Komischerweise funktionierte dies und er war da, als ich mit den Tickets wieder auf den Bahnsteig kam. Auch ritzelflitzer traf zwischenzeitlich ein. Wir kaperten den Zug und hatten anfangs einen ganzen Fahrradwaggon für uns. Jockel schwante Schlimmes und er sollte Recht behalten. An jeder miesen kleinen Station kamen nun Massen von Geräten hinzu, welche im normalen Volk mit „Fahrrad“ bezeichnet werden, aber eigentlich nicht mal annähernd diesen Namen verdienen. Das Abteil war dann schon in Bahnhof Zoo bis Anschlag gefüllt.

Unsere Reise führte uns einmal mehr, wie gesagt, nach Fürstenberg/Havel. Dieser Ort ist ein schöner Einstieg in die Welt der Mecklenburger Seenplatte. Nichts wie raus aus dem Zug ging es auch schon los. Kilometer für Kilometer wurde gefahren und so einige Schweißtropfen verdunsteten im freien Fall auf dem Weg von unseren Körpern zum Boden. Die Landschaft wurde, soweit es die Geschwindigkeit zuließ, genossen, die Sonne ebenso. Irgendwann, nach vielleicht 25 Kilometern wurde es ernst. Der Orkan vom 10.07.2002 hatte nicht nur in der Hauptstadt seine Spuren hinterlassen, auch die ländlichen Gebiete der Mark wurden in keinster Weise verschont. Über eine Strecke von mehr als 20 Kilometern war die meiste Zeit ein Mix von langsam Fahren, Schieben und vor allem Tragen angesagt. Aber, wie so oft, wir waren ja nicht zum Spaß unterwegs und so konnten wieder etliche Eisenschweinpunkte vergeben werden. Siehe auch die Fotos.

In der Nähe von Mechow wurde dann eine kleine Badepause in einem der vielen hier vorhandenen, absolut klaren Seen eingelegt (Mechower See). Ich wollte eigentlich gar nicht ins Wasser – hatte ich doch meine Badehose vergessen. War aber egal, als ich die Jungs planschen sah, hat es mich gerissen und bin auch rein. Bereut habe ich es nicht. Wunderbar. Ab dieser Stelle sollten uns noch vielleicht zehn Kilometer von der geplanten Pause in einem Café trennen. Logisch, dass die Motivation wieder ganz oben war. Wir erreichten Carwitz (übrigens direkt an der Brandenburg-Mecklenburg Vorpommerschen Grenze; aber schon in dem heute als Feindgebiet festgelegten Bundesland), wo wir in eines der Cafés einrückten. Nach zehn Minuten wundert ich mich: „Wo ist denn ritzelflitzer?“ Alle anberaumten Investigationen verliefen ins Leere; er war weder auf dem Klo, um sich mal so richtig auszukotzen, noch konnte er telefonierend auf der Straße ausgemacht werden. Irgendwann traf er dann ein und konnte uns eine freudige Nachricht übermitteln: „Ich war kurz bei einem guten Bekannten, wir können auf seinem Wassergrundstück den Steg zum Baden benutzen!“. Allgemeine Freude legte sich über die eh schon sehr gute Laune. Nachdem etliche Liter Apfelschorle, Kaffee, Alsterwasser und kiloweise Hefeklöße, Suppen und sonstiges Gezerre verschlungen wurden und einige Eisenschweine noch ein Eis eingeschoben hatten, ging es zu besagtem Steg. Einige Jungs gingen Baden, ich erfreute mich lieber an einer Schönheit, die die Sonne auf dem Steg sehr genießen zu schien.

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