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Leistungsklasse 1A

Kurze Zeit später – erwähnte ich eigentlich schon, dass meine neuen Reifen rollten wie nichts – kamen wir an Löpten vorbei, passierten dort noch die einstige Start-Landebahn der russischen Armee und erreichten dann Halbe. Hier hielten wir uns nicht lange auf, was zum einen an der beispiellosen Verstümmelung des Ortes durch die – ich nenne es mal so – „Architektur“, zum anderen an den abstrusen Gestalten lag, die sich hier trollten. Dieses Gekreuch gibt es übrigens in jedem Kaff in der Gegend, so dass Pause machen von vornherein ausfiel. Wir wollten schließlich noch mit unseren Fahrrädern nach Hause kommen.

Nach Halbe kam dann das nächste Sandloch, welches wir aber ohne Schieben durchfahren konnten. Ich hatte das etwas schlimmer in Erinnerung. Mal sehen, wie es dann im Sommer fahrbar ist (hehe). Wir fuhren kurz durch Teurow – der Ortsname ließ jockel so einige grundsatzphilosophische Dinge durch den Kopf gehen, wie z. B. „Ist der Euro ein Teuro(w)?“. Ich habe mich köstlich amüsiert. Nun galt es noch den Oderiner See zu umrunden. Ich hatte jockel den Blick auf etwas wirklich Krasses versprochen, sobald wir aus dem den Oderiner See umgebenden Wald heraus wären. Und tatsächlich: fast schon monumental ragte die Cargolifter-Werfthalle in knapp fünf Kilometer Entfernung über die Wälder. Wer das noch nicht live gesehen hat, kann es sich wirklich nicht vorstellen. Sollte man wirklich einmal gesehen haben. Uns blieb aber gar keine Zeit den Atem anzuhalten, obwohl dies wirklich leicht hätte passieren können, wenn man die Halle sieht.

So, genug geschwafelt, denn wir waren in der Zwischenzeit schon auf direktem Weg dorthin. Die Wege hier bin ich bei dieser auch das erste Mal gefahren, die Navigation klappte aber auch – Seitenhieb – ohne GPS hervorragend. Eine gute Karte ist eben doch alles was man braucht, um Spaß zu haben. Nach ein paar Kilometern baute sich die Halle vor uns auf. Wir entschieden schnell ein paar Fotos zu machen, hielten uns aber nicht lange auf. Wir wollten ja noch was schaffen. Kurz über das Betriebsgelände ging es dann wieder in die märkischen Kiefernwälder. Wusstet ihr, dass fast das gesamte Land noch vor tausend Jahren oder so komplett mit Eichenwäldern bedeckt war. Man glaubt es nicht, wenn sich durch 20 cm tiefen Zuckersand malträtiert. Aber das macht wenigstens hart.

An der Försterei Brand vorbei befanden wir uns jetzt im direkten Anflug auf das Massiv der Krausnicker Berge. Hier gilt übrigens Ähnliches wie bei den „Müggelbergen“, die ja eigentlich „Müggelberg“ heißen müssten. Die Krausnicker Berge sind nämlich auch bloß mehr oder weniger ein Berg (sorry, Hügel). Wir bolzten hoch und machten nach insgesamt ca. 40 Kilometern auf dem Wehlaberg (144 m über NN) eine kurze Riegelpause und genossen den Ausblick, z. B. auf den K(l)öthener See. Wir stöberten noch etwas durch die Karten (mache ich übrigens sehr gerne, jockel auch) und beschlossen dann weiter zu fahren. Wenigstens gab es das Problem des „Kaltwerdens“ heute nicht. Vielleicht noch als Anmerkung: bis hier gab es so gut wie keine Spaziergänger, Gelegenheitsradler oder sonstige überflüssige Leute auf den Wegen. Aber: man kann nicht alles haben und so trafen wir auf jenes Zeug unten an den Heideseen. An den Heideseen vorbei nahmen wir das Massiv Mt. Krausnick gleich wieder in Angriff, diesmal von der Nordwand. Wir fuhren über eine Art Pass, der wahrscheinlich erst vor kurzem entdeckt wurde. Wie schon von jockel erwähnt, war der Pass mittlerweile Eis- und Schneefrei so dass wir ohne Probleme den Berg runter rollen konnten.

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