Home » Touren » Typische Sonntagstour

Typische Sonntagstour

von ritzelflitzer

Hallo liebe Liebenden,

Diese Tour stand unter keinem guten Stern. Der Feind hatte mal wieder zugeschlagen und wollte eine der legendären ESK-Touren verhindern. Kurz nach der offiziellen Bekanntgabe der Startdaten wurde das ESK seines mächtigsten Kommunikationsmittels beraubt. Geradeso konnte Rikman seine Absage noch veröffentlichen und schon war Ruhe im Kommunikationskanal. Wie viel habe den Aufruf noch gelesen? Wird der Server wieder rechtzeitig online sein? Fragen über Fragen! Ein Anruf von PDa verdoppelte die Teilnehmerzahl. Kurz vor meinem Abgang in die sonnabendliche Partywelt erreichte mich Felgenfee, der seine Zusage nebst Atze (Clemens) und Buchsenberndhart ablieferte.

Am Morgen dieses Sonntages ein letzter Versuch in den immer noch offline stehenden Server zu erreichen. Pünktlich um 10.00 Uhr traf ich am S-Bahnhof Blankenburg ein, wo PDa, Clemens, Buchsenberndhart und Felgenfee schon warteten. Bei den winterlichen Temperaturen war es schwer die Meute zu überzeugen, das akademische Viertel abzuwarten. Aber es kam auch keiner mehr.

Nach kurzer Einfahrzeit auf der Straße erreichten wir nichtasphaltierten Boden. Ängstliche Anfragen über das zu erwartende Durchschnittstempo konnte ich in Anbetracht meiner gerade vollzogenen Genesung zur vollen Zufriedenheit der Teilnehmer beantworten. Es waren nämlich Stimmen zu vernehmen, die sich positiv über die Nichtanwesenheit des Schrittmachers Jockel äußerten. Dem musste ich sofort entgegenwirken mit einer leichten Anhebung des Tempos. So war dann schnell das ehemalige Rieselfeld von Berlin durchquert. Wobei ein kurzer Aufenthalt an einer „Saugstelle“ zur Erleichterung einiger Bikegenossen genutzt wurde.

Die Temperaturen luden am Gorinsee nicht zum Baden ein und so wurde nach ein paar wissenschaftlichen Abhandlungen über die Entstehung des Namen „Gorinsee“ die Tour in Richtung Waldsiedlung fortgesetzt. 80% der Anwesenden kannten die ehemaligen Behausungen des Regierungsaltersheims der DDR nicht. Ein Besuch gehörte daher zur Auffrischung des Allgemeinwissens. Die doch eher bescheidenen Verhältnisse erstaunte die Gruppe.

In unmittelbarer Nähe befindet sich Berlins sauberster See: der Liepnitzsee. Tief in Brandenburgs Herzen gehört dieser See der Stadt Berlin. Hier konnte Buchsenberndhart sein wahres Talent als Kletterkünstler ausspielen. Eine Steigung von mehr als 30% nivellierte er, als ob es keine Erdanziehung gäbe.

Nach einer kleinen Pause, in der Clemens seine Cleats richten musste, überlebten wir einen weiteren Anschlag des Feindes. Auf Grundlage der präzisen Tourenbeschreibung in meinem Aufruf platzierte eine paramilitärische Einheit eine Sprengfalle auf unserem Treck. Nur Dank unseres hohen Durchschnittstempos erreichten wir diese heimtückische Falle vor dem eingestellten Zündzeitpunkt. Von an einem Baum gebundenen Wecker, welcher 5 vor 12 stand, führten Drähte an zwei Äste, die als Auslöser dienen sollten. Da kein Sprengexperte unter uns war, verließen wir schnell diese unheimliche Stätte.

Auf dem Weg zum Hellsee wurden wir nicht weiter bedroht. Ein kleiner Singletrial ließ uns kurz von der geplanten Route abweichen. Als wir in einer Sackgasse landeten, versuchte Clemens uns mit seinen Knoblauch-geschwängerten Ausgasungen zu vergiften. Fluchtartig kehrten wir auf die angestammte Strecke zurück und versuchten über morastige Wege den Clemenschen Ausdünstungen zu entkommen. Nach der erfolgreichen Umrundung des Hellsees machten wir uns auf den Weg zur nördlichen Umrundung des Liepnitzsees. Kurz vor den geplanten Imbissaufenthaltes hatten wir PDa verloren. Die schnell eingeleitete Suchaktion hatte Erfolg, der bei Pommes und Bockwurst belohnt wurde.

Unsere Rücktour verlief durch die Waldsiedung, am Gorinsee, vorbei an der berühmten Saugstelle zum S-Bahnhof Buch. PDa befiel plötzlich der Geiz und setzte die Tour Richtung Kreuzberg fort. Der Rest war froh die warme S-Bahn in Beschlag zu nehmen und von Essen und heißen Duschen zu träumen.

Kommentar hinzufügen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Archiv

Archive

Folgt uns auf