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Drei Monate danach

ritzelflitzers Anmerkungen

Hallo ihr Eisenschweine und Frostbeulen,

nachdem ich mich aus meinem komatösen Zustand in die Wachwelt zurückbegeben habe, sind meine eingefrorenen Gehirnzellen wieder in der Lage einige zusammenhängende Sätze zu formulieren.

Eigentlich sollte es nur eine kleine (45 km waren angepeilt) werden. Da mir das eigentlich zu wenig war, entschloss ich mich, den Anfahrtsweg nicht per ÖPNV oder anderer motorisierten Einsatzfahrzeugen zu bewältigen. Also von Pankow bis runter zum Teufelssee um dort den sagenumwobenen Henrik in Empfang zu nehmen. Weiter ging es zum S-Bahnhof Wannsee, um dort die anderen Eisenschweine zu treffen. hielt die Fahne der echten harten Eisenschweine mit seinem unsuspensionierten Breezer hoch.

Es ging zügig los. Erste Ausreißversuche wurden schnell vereitelt. Die Truppe schien trotz der beißenden Kälte stark motiviert zu sein. Die Einladung am Schloß Babelsberg von Sir Jockel wurde dankend abgelehnt, da er mit entsprechenden Schloßdamen nicht aufwarten konnte. Und nur wegen Kaffee und Kuchen eine geniale Sonntagstour unterbrechen? Jockel, da muß dir noch etwas besseres einfallen!

Und ihm fiel was besseres ein: Die folgenden Streckenführungen waren mir vollig unbekannt. Und das hinter Potsdam noch soviele interessante Hügel liegen… Hier traf mich aber anscheinend ein lang geplantes Attentat, hinterhältiger Kriegstreiber. Man erinnere sich nur der Vernichtungsversuche eines Rob beim letzten Nachtritt. Da paßt doch nur eins zum anderen, dass Rob sich in Richtung Osten absetzen wollte.

KartenausschnittMeine Bemühungen nichts anmerken zu lassen, fielen kläglich ins Wasser. Die mitleidigen Blicke der anderen deuteten darauf hin, dass ich es nicht mehr lange mache. Das ich mich am Wietkikenberg von euch abgesondert habe, lag nur daran, dass ich es vermeiden wollte, euch vor die Füße zu kotzen. Auch meine Bemühungen mit Powergel und -bar, das Gefühl mir das Frühstück nochmal durch den Kopf gehen zulassen, abzuschalten, schlugen fehl.

Also blieb mir nichts übrig, als mich an die Statuten der zu halten: „Wenn gestorben werden muss, dann wird gestorben!“ Also rin in die Pedale und solange treten bis der Tod einem vom Rad zerrt. Mein Glück, dass die Gebrüder Husten und Menis und Nachbar Thomas in Zeitverzug waren und schnurstracks in Richtung Heimat fahren mußten. So konnte ich mich mit PDa in den imaginären Windschatten setzen und den Bahnhof Potsdam ansteuern.

Der erschien dann garnicht mehr so schrecklich hässlich. Und Potsdam kann meinetwegen Weltkulturerbe bleiben. Die dampfenden Baguettes vom Bäcker belebten die Lebensgeister und blieben sogar im Magen. Ein kurzer Anflug von Übermut: Die Tour bis nach Hause zufahren, wurde nach der Plazierung in der warmen S-Bahn sofort wieder gedämpft. Und PDa sah in der S-Bahn auch glücklicher aus als auf den letzten Radkilometern.

Ein großes Lob an den Tourleader Jockel und an den Rest der Truppe die mich auf den letzten Kilometern nicht allein auf den Schlachtfeld der zurückließen.

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