Tour durch die wunderschöne Mark Brandenburg

Als wir endlich Bad Freienwalde und damit das Turm-Café erreichten, stellten wir mit Entsetzen fest, dass auch dort alles verriegelt war. Als ob jemand gepetzt hat, dass wir kommen (da fällt mir eigentlich nur die Heimtücke in Person, Arthur Dent, ein). In der Stadt fragten wir dann eine Frau, ob sie denn wüsste, ob es hier ein leckeres Café gäbe. Die Antwort hätte ich wahrscheinlich auch von einen in Landessprache redenden Afghanen bekommen können, nur präziser. Naja, wir also umgedreht und dem ersten Schild, welches das Wort „Café“ enthielt gefolgt. Im sogenannten Schloss-Café ließen wir unsere Pferde erst mal mit Wasser und Heu ruhen. Allerdings hatten wir schon ziemlich Angst um unsere geliebte Gäule, da vor dem Café finstere Gestalten herumlungerten, welche nicht gerade Vertrauen erweckend auf uns wirkten. Das Problem war nämlich das Fehlen von Fahrradschlössern und hätten wir die Pferde mit ins Café genommen, hätte man uns sicherlich die Rübe abgehauen. Wir setzten uns also ans Fenster und bestellten: jockel nahm eine große Apfelschorle, ein Kännchen Kaffe und einen Apfelstrudel mit Vanille-Soße. Staubi tat es ihm gleich, ich ebenso (ich wollte allerdings nur eine Tasse Kaffee). Rob übertrieb mal wieder und nahm eine heiße Schokolade und drei Hefeklöße mit Kirschzeug drüber. Immer unsere Pferdchen im Blick stärkten wir uns ganz lecker und ritten knapp eine Stunde später weiter.

Auf dem nun folgenden Rest ging es über den sogenannten Siebenhügelweg, der einem die letzten Kraftreserven förmlich rauszusaugen schien. Jockel war mittlerweile nämlich wieder einigermaßen zu Form aufgelaufen, so dass er jetzt immer der Pacemaker war. An Kreuzungen, wo jockel immer kurz auf mich wartete und wir gemeinsam auf die anderen beiden (Staubi war mit seinem Starrbike teilweise ziemlich am Arsch – Feldsteinpflaster sage ich bloß, und rob fuhr sein „Freeride“-Tempo, was ein bisschen unter dem unseren lag), machten jockel und ich uns so unsere Gedanken zum unmittelbar bevorstehenden Sonnenuntergang. Ist es nämlich erst mal finster, hat man verloren. Jockel plante den restlichen Tourverlauf kurzerhand um, so dass wir pünktlich und als geschlossene Gruppe vor dem Ende der Dämmerung am S-Bahnhof Strausberg/Nord ankamen.

Jockel ist dann in Hoppegarten aus der S-Bahn gehüpft, da er dort seine Familie abholen sollte (eigentlich schon um 1600 Uhr, mittlerweile war es 1700 Uhr). Naja, ich denke er hat es überlebt. Rob stieg dann in Warschauer Straße aus und Staubi und ich fuhren noch eine Station weiter nach Ostbahnhof trennten dort unsere Wege.

Ich hoffe, die Jungs sind alle gut nach Hause gekommen und sitzen frisch geduscht vor einer Schubkarre mit Nudeln und schauen sich das Fussballspiel an. Ich habe ja leider (oder besser gesagt: zum Glück) keinen Fernseher, jedenfalls keinen, auf dem man Empfang hat.

Zusammenfassend möchte ich noch festellen, dass wir vier (besonders aber ich) dem Ziel, richtig harte Eisenschweine zu werden, heute wieder ein Stück näher gekommen sind (eigentlich hätte ich heute das „Playmate of the Year“ verdient). Obwohl das Ziel eher ein imaginäres ist…

Preis-/Leistungsverhältnis: 4 (die Apfelschorle im Café war ganz schön teuer)
Gesamtpunkte: 5 (für das schöne Wetter, die tolle Herbstlandschaft, meine Führungsarbeit. Meine Meinung, vielleicht denken die anderen nicht so )

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